Barbara:
Meine erste “richtige” Backpacking-Tour nach Brasilien weckte in mir die Reise- und Abenteuerlust. Im September ging der Flieger nach Sao Paulo und dort per Inlandsflug weiter nach Iguazú.
Tag 1-3: Die ersten drei Tage unserer Tour verbrachten wir im Hostel Paudimar in der Nähe der Stadt Iguazú. Neben Tripps in die Stadt, wo es nicht arg viel zu sehen gibt, und zu Itaipu, dem Wasserkraftwerk mit dem größten Ertrag übers ganze Jahr gesehen, ging es natürlich zu den berühmten Iguazú-Fällen. Wir besichtigten die Wasserfälle ausschließlich von der argentinischen Seite und befanden dies als absolut ausreichend. Eine kleine Bummelbahn beförderte die Touristenmassen zwischen den Wasserfällen, aber dennoch benötigten wir 6 Stunden Zeit um alles ausgiebig unter die Lupe zu nehmen und vor allem um den unglaublich beeindruckenden Teufelsrachen zu würdigen. Aus dem Tierreich waren außer farbenprächtigen Schmetterlingen hauptsächlich neugierige Nasenbären vertreten.
Tag 4-6: Mit einem äußerst komfortablen Überlandbus sind wir über Nacht nach Curitiba gefahren, um von dort mit dem Zug weiter nach Paranaguá und mit einem kleinen Boot zur Ilha do Mel zu reisen. Die Zugfahrt mit dem Great Brazil Express ist definitiv erlebenswert! Auf der Ilha do Mel kamen wir schließlich fast in Versuchung länger als geplant zu bleiben. Auf der Insel sind keine Autos erlaubt und die Zahl der Besucher ist beschränkt. So bleibt die Insel ein kleines, verschworenes Piratennest mit ganz besonderem Flair.
Tag 7-9: Als wir uns dann doch noch von der Ilha do Mel losreisen konnten, ging die Reise per Bus zurück nach Curitiba, wo wir bei einem Couchsurfer übernachten konnten. Dies gab uns die ganz besondere Möglichkeit bei einer “ganz normalen” Forró Tanzstunde teilzunehmen. Am nächsten Tag besuchten wir Vila Velha, einen kleinen Nationalpark mit Kratern und Sandsteinformationen.
Tag 9 – 11: Weiter ging es wieder mit dem Überlandbus von Curitiba über Sao Paulo nach Paraty. Dieses kleine ehemalige Kolonialstädtchen ist im Vergleich zu anderen brasilianischen Ecken sehr touristisch geprägt. Es gibt unzählige Ausgeh- und Einkaufsmöglichkeiten und das Stadtbild ist deutlich “aufgehübscht”. Alles in allem sehr nett und sehenswert. Wie in allen Hostels trifft man hier zahlreiche Backpacker und Weltenbummler.
Tag 11 – 14: Rio de Janeiro. Diese Stadt hält was ihr Ruf verspricht. Noch nie habe ich eine Stadt gesehen, deren Schönheit derart von ihrer Landschaft mit Felsbergen, Meer und Wald geprägt ist. Sagenhaft ist auch das Flair und die Lebensfreude der Einwohner. Neben den typischen Sehenswürdikeiten wie Zuckerhut und Jesus-Statue haben wir unter anderem an einer geführten Favelatour nach Rosinha teilgenommen. Das war definitiv einer der Höhepunkte der Reise! Vom Guide erfuhren wir detailliert Hintergründe und Begebenheiten des dortigen Alltags und über das Zusammenspiel zwischen den “Herrschern” des Favelas, der Polizei und der armen und reichen Bevölkerung Rios.
Tag 15 – 22: Per Inlandsflug erreichten wir Recife, wo wir einen Freund besuchten. Alexandre wohnt mit seiner Familie im reicheren Teil Recifes und so bekamen wir während unserer letzten Woche nochmals ganz andere Seiten des Landes zu sehen. Ein Haushalt mit Hausmädchen, landestypisches Essen, teure Restaurants, Clubs und zu guter Letzt einen der Traumstrände Brasiliens.